HSZH Reiseblog

Erstmal nach Westen

Nach einer kurzen Nacht ohne viel Schlaf, schälen wir uns aus den Schlafsäcken. Es hat deutlich abgekühlt und wir hatten die ganze Nacht heftigen Wind, so dass das Zelt sehr laut war und uns nicht schlafen ließ. Zum Frühstück verziehen wir uns in den Gemeinschaftsraum auf dem Campingplatz und Futtern Cornflakes mit Meerblick.

Der Abbau läuft nicht ganz so flüssig aber irgendwann haben wir es geschafft und rollen los.

Wir haben uns entschieden die Halbinsel Snæfsness mit in die Tour aufzunehmen. Es warten ein Haimuseum, eine Lavahöhle und Reiten auf einem Island Pferd für Zoë.

Und einiges an Kilometern.

Ein kurzes Stück über die Ringstraße und dann auf die 60 Richtung Nordwest und dann auf der 54 die Nordküste entlang. Und wieder einmal kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Was eine Landschaft.

Wir erreichen gegen 14:30 Uhr das Hai-Museum.

Es ist ein kleines Familienmuseum, die die Geschichte der Familie und Ihrem Einkommen zeigt. Die Verarbeitung von Grönland-Hai zu Essen.

Ein kleiner Vortrag klärt über die Geschichte und den heutigen Status auf. Da es seit über 50 Jahren verboten ist auf Hai-Jagd zu fahren, bekommt die Familie den Hai als Beifang der Fischindustrie. Es werden ca. 80 Tiere pro Jahr noch verarbeitet. Und es ist tatsächlich die einzige Familie, die dies noch in Island tut.

Opa ist damit noch rausgefahren

Und natürlich gibt’s auch eine Kostprobe fermentierter Hai.

Fermentierter Hai mit Brot

Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist sehr festes komprimiertes Fleisch. Dichter als Hühnchen und es riecht schon hart nach Ammoniak, was leider zum Prozess gehört. Der Geschmack ist dagegen unauffälliger als gedacht. Es ist ein wenig zäh und schmeckt nicht fischig – eher etwas nach Käse. Nichts um ein Butterbrot damit zu belegen, aber eine super Proteinquelle und natürlich für die Besucher ein Gag.

Das Trockenhaus mit Hai

Hauptabsatz dieser Delikatesse ist ein isländisches Food Festival, welches zu Beginn des Sommers veranstaltet wird und traditionelles Essen wohl der Renner ist.

Danach rollen wir an der Nordküste weiter bis nach Ólafsvík. Aber nicht ohne Stau – unser erster in Island…

In Ólafsvík beziehen wir den örtlichen Campingplatz und machen eine kleine Wanderung.

Ein süßer kleiner Pfad am Hang der Bergkette und wir finden tatsächlich die ersten wilden Heidelbeeren.

Nach dem Abendessen mache ich mit Henrik noch ein Spaziergang durch das Ort und wir schauen uns den Hafen an. Ein Fischereihafen mit ein paar Kuttern.

Ganz in der Nähe des Campingplatz steht eine verlassene Hütte und daneben ein Auto.

Der Schlüssel steckt

Armes kleines Auto – die letzte Plakette stammt von 1994. Er hatte wohl einen Unfall. Die Hütte entpuppt sich als verlassene Werkstatt und wer weiß, vielleicht restauriert ihn jemand eines Tages…