Heute sind wir durch das Naturschutz Saint Lucia bei Port-la Nouvelle gelaufen. Da der Defender die 2m-Durchfahrtshöhe gerade so knapp überschreitet, hatten wir direkt mal 1,5 km dazugewonnen, einfache Strecke! Die ersten 2,5 Stunden fand ich schön: wir sind an alten Salinen vorbeigekommen, an deren Stelle nächstes Jahr neue in Betrieb genommen werden. Das muss eine unvorstellbare Arbeit sein, es soll Leute geben, die das noch per Hand machen!
Auf dem Trail selbst versteht man fast sein eigenes Wort nicht, so laut sind hier die Zikaden, wirklich ohrenbetäubend! Aber wir sehen jeden menge wilden Fenchel und wilden Rosmarin. Jetzt ist auch Henrik überzeugt davon, dass die Lauferei einen Sinn macht (bisher: Mama, wann kommen die Tiere? 😂), Zoë nicht so. Zugegeben, es ist wirklich heiß, aber so langsam sind wir im Training. Und wir sehen Schmetterlinge, die wir noch nicht gesehen haben und andere fliegende Insekten, die so groß sind und laut Brummen, dass man sie über die Zikaden hinweg deutlich hören kann! Auf der dritten Etappe unseres Weges (der Rückweg zum Auto) finden wir mal eben nebenbei jede Menge Muscheln in der Strassenböschung.
Während einer Pause noch einer Gurke den Gar aus gemacht:
Als wir nach drei Stunden am Auto sind, bin auch ich froh… es ist viel Schweiß geflossen… Ich würde jetzt am liebsten ans Meer fahren, aber die Kinder sind beide dafür ans Tagesziel zu fahren und auf dem Campingplatz zu bleiben. Das ist ne kleine Strecke und sie wird länger dauern als erwartet… Tagesziel ist Méze, dort hat man vor ein paar Jahren Spuren von Dinosauriern gefunden und einen Themenpark drumherum gebaut. Méze liegt wieder an einem etang, aber ich will heute Meer, also heißt es erstmal ab nach Agde und von dort neu orientieren.
Wir kommen durch Béziers und fahren eine ganze Weile am canal du midi entlang, sehr schön, sehr grün, sehr lauschig. Ich kann gut verstehen, wenn man sich hier ein Hausboot leiht und diese Wasserallee entlang schippert… gerade sehr verlockend… und leider ging es so nicht nicht weiter, denn Agde, Cap d’Agde und die Orte in diesem Gebiet sind Tourihochburgen von der schlimmen Art! Also fahren wir weiter nach Méze und finden erstmal keinen Campingplatz außer dem der Kommune und das ist tatsächlich nur ein gemähtes Feld mit Schranke und zwei Dixiklos. Da noch nicht mal ein Zaun drumherum ist, ist das meine absolute Notlösung. Die App hat etwas entfernt einen Platz ausgespuckt, der sich ganz nett anhört. Aber es ist schon ein bißchen lustig wie mein Französisch an seine Grenzen gestoßen ist: ich dachte bei Camping Naturaliste an naturnahes Campen, Wald stimmte auch, aber die dort ist alles so natürlich, dass man sogar auf jegliche Bekleidung verzichtet! 😂 Aber jetzt erklär mal Zoë, warum die Mama da nicht bleiben will 🤣
Auf dem Weg dorthin hatten wir noch ein Schild für einen Platz gesehen, den wir jetzt anfahren, da sich mein Wortschatz spontan und nachhaltig erweitert hat, könnte ich direkt wieder auf die Straße fahren, bevor noch mehr bloße Hintern an uns vorbeilaufen. 😆
@Holger: da gibts keine Probleme mit dem Umziehen…
Schlussendlich spukt das Navi dann den Platz aus, an dem wir bleiben: Loupian. Ein kleiner günstiger Platz unter hohen Bäumen mit wenig Schnickes, auch keinen Pool, aber eine Waschmaschine
und trotzdem Kinderbelustigung.
Wir schlafen bei Regen und Gewitter ein, (Henrik: das macht doch nichts, Mama, da wird die Wäsche zweimal gewaschen!). Hoffentlich hält die gerissene Regenhaut…, Sandra